Steuererklärung: Wann sich professionelle Hilfe lohnt

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Berlin (BVL)     Jedes Jahr quälen sich Steuerzahlerinnen und Steuerzahler durch ihre Steuererklärung. Die einen sind dazu verpflichtet, die anderen hoffen auf eine Steuererstattung. Gerne füllt wohl kaum jemand die Formulare aus. Entlastung bieten Profis – aber wann ist es wirklich sinnvoll, jemanden damit zu beauftragen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wann brauche ich professionelle Hilfe bei der Erstellung der Steuererklärung?

Professionelle Beratung empfiehlt sich, wenn die Steuererklärung komplex ist. Für einen einfachen Immobilienkauf zum Beispiel mag keine steuerliche Beratung erforderlich erscheinen. Aber wenn ich mehrere Wohnungen vermieten und die Abschreibung berechnen will, empfiehlt es sich, einen Profi hinzuzuziehen. Bei Selbstständigen kommt es auf die Größe des Gewerbes an.

Wer hilft mir bei der Steuererklärung?

Hilfe bei der Steuererklärung bieten Steuerberater und Lohnsteuerhilfevereine. Lohnsteuerhilfevereine beraten nur ihre Mitglieder. Eine solche Mitgliedschaft lässt sich in der Regel aber unkompliziert abschließen, der Mitgliedsbeitrag richtet sich meist nach der Höhe des Einkommens.

Ausgenommen von der Beratung durch die Vereine sind Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, die Einkünfte aus einer Selbstständigkeit erwirtschaften. Auch Überschusseinkünfte beraten die Vereine nicht, wenn sie mehr als 18.000 Euro betragen (bei Paaren das Doppelte). Zu den Überschusseinkünften gehören Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, Kapitalvermögen und privaten Verkäufen.

Holt ein Profi mehr für mich heraus?

Ob die Steuerprofis finanziell mehr herausholen, lasse sich nicht pauschal beantworten. Die Profis sind allerdings viel routinierter und schneller – insbesondere, wenn der Steuerfall komplexer wird.

Einen Vorteil bieten Steuererklärungen vom Profi in jedem Fall: Wer zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet ist, muss zeitliche Fristen beachten. In der Regel ist die Steuererklärung am 31. Juli des Folgejahres fällig. Mit steuerlicher Beratung verlängert sich diese Frist um mehrere Monate.

Mit welchen Kosten muss ich beim Profi rechnen?

Lohnsteuerhilfevereine erheben für ihre Dienste nur den Mitgliedsbeitrag. Dieser beträgt nach Angaben des Bundesverbandes Lohnsteuerhilfevereine (BVL) durchschnittlich rund 150 Euro im Jahr. Mit den nach Einkommen gestaffelten Beiträgen sind auch die Beratungskosten abgegolten.

Lassen sich die Kosten steuerlich absetzen?

Ja, zumindest teilweise. Denn absetzbar sind laut BVL nur Beratungskosten, die im Zusammenhang mit steuerpflichtigen Einnahmen stehen – privat bedingte nicht. Das Finanzamt macht es Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern aber leicht: Betragen gemischt bedingte Steuerberatungskosten maximal 100 Euro im Jahr, können sie diese komplett als Werbungskosten absetzen. Liegen die Kosten über 200 Euro im Jahr, können Beratene pauschal die Hälfte davon steuerlich absetzen.

Wie finde ich passende Steuerhilfe?

Wer professionelle Beratung für die Steuererklärung sucht, wird am schnellsten im Internet fündig. Der Lohnsteuerhilfeverein HILO e.V. bietet auf seiner Webseite eine Beratungsstellensuche. Dort finden Steuerzahlerinnen und Steuerzahler eine Beratungsstelle in ihrer Nähe.

Professionelle Hilfe bei ihrer Steuererklärung erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Rentnerinnen und Rentner für einen sozial gestaffelten Mitgliedsbeitrag bundesweit hier: 

https://www.hilo.de/beratungsstellen/

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